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Askehoug: French Kiss (Review)

Artist:

Askehoug

Askehoug: French Kiss
Album:

French Kiss

Medium: CD
Stil:

Chanson, Jazz, Pop, Rock, Dance, Filmmusik

Label: Ulysse Production/Brokensilence
Spieldauer: 43:08
Erschienen: 22.09.2017
Website: [Link]

Ist das nun französischer Humor oder Raffinesse, wenn ein charismatischer Musiker, der sich im SERGE GAINSBOURG-Style geschickt zwischen Chanson und Jazz, Pop und Rock bewegt, sein aktuelles Album French Kiss nennt, nachdem seine vorangegangene CD den Titel „Ich werde dich an einem Donnerstag umbringen“ trug?
Natürlich biedert sich dieser Musik-Dandy keinen englischen Moden an und trägt darum seine provokanten Texte trotz des englischen Album-Titels ausschließlich in seiner französischen Muttersprache vor, die man allesamt auch im 16seitigen Booklet nachlesen kann. Wer allerdings keine Ahnung von Französisch hat, kann sich gerne an der größtenteils chansonesk-akustisch gehaltenen Pop-Musik erfreuen, die Texte aber bleiben ihm leider komplett unerschlossen. Echt schade, denn dieser Typ ASKEHOUG hat mindestens genauso viel zu sagen wie zu singen.

In den vergangenen vier Jahren war es um den musikalischen Donnerstagsmörder recht ruhig geworden – aber so ist es nun mal bei einem echten Dandy. Man muss das auch leben, was man dann vertont und betextet, damit am Ende ein Album wie „French Kiss“ dabei herauskommen kann, welches auch musikalisch weit ausholt, im Falle von „Bijou“ fast wie ein bedrohlicher James-Bond-Soundtrack klingt, mit Trompeten und Posaunen aufwartet, Harfen und Klarinetten mit Flöten vereint, um ihnen ein jazziges Flair zu verpassen und immer wieder aus einer Kombination von Erzähl- und Gesangstimme die poetischen Texte vorträgt. Mal setzt sich Matthieu Aschehoug alias ASKEHOUG dafür nur ans Klavier, dann wiederum fährt er jede Menge Percussion und sogar E-Gitarren auf oder friemelt mit seltsamen Electronics auf „La Dispute“ eine Kombination aus Electro-Wave fast einen Tanzflächen-Hit zusammen. Aschehoug hat Freude am musikalischen Expreimentieren, auch wenn grundsätzlich seine Texte im Vordergrund stehen, sodass „French Kiss“ mit dem „Intro“ als ein Zwiegespräch beginnt, das dann in hintergründig aufbäumenden Musiklandschaften versinkt, um direkt in das „Bonjour La Solitude“ überzugehen, das dem kurz darauf folgendem „La Guerre Des Animaux“ sehr ähnlich ist, aber durch das klassische Piano-Spiel besondere Reize setzt.

In „Mathématiques“ nimmt der Musiker die Position eines Lehrers ein, der zwischen Sprech- und gesungenem Text die Schüler- und Lehrerwelt veranschaulicht, um am Ende festzustellen, dass viel wichtiger als aller mathematisch-wissenschaftlicher Pragmatismus die Poesie ist. Aber auch ein Duett mit weiblicher Partnerin darf natürlich nicht fehlen, das fast ekstatisch endet: „Didascalie“ heißt es und man grübelt, ob es hierin um eine Liebeserklärung oder einen sich langsam entwickelnden handfesten Streit geht. Mit der Ballade „Norway“, sicher eine Liebeserklärung an dieses wunderbare Land, geht „French Kiss“ zu Ende.

Im Begleitschreiben zu diesem Album heißt es: „ASKEHOUG zeigt sein Vergnügen auf der Bühne so greifbar wie köstlich. Es ist unmöglich, unberührt von diesem süßen Wahnsinn und dieser Portion Selbstironie zu bleiben.“
Das passt – auch als FAZIT zu „French Kiss“.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3512x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Bonjour La Solitude
  • Nuage
  • La Guerre Des Animaux
  • La Tete
  • Bijou
  • Margueritte
  • La Dispute
  • Tu As Redit
  • Didascalie
  • Mathématiques
  • Norway

Besetzung:

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